Lehr- und Demonstrationsfahrt „Bio2020Plus“
Perspektiven für Bioenergie-Bestands- und Neuanlagen durch Post-EEG-Geschäftsmodelle“
Die Anmeldung erfolgt über die Internetseite des 22.
Fachkongresses Holzenergie
Teilnehmergebühr: 60,- € + MwSt (inkl. Tagesverpflegung, Bustransfer, Besichtigungen der aufgeführten Anlagen)
Busabfahrt: 9:00 Uhr Würzburg HBF / Busankunft: ca. 17:30 / 18:00 Uhr Würzburg HBF
In der Lehr- und Demonstrationsfahrt „Bio2020Plus“ werden zukunftsfähige Holzenergie- und Biogasanlagen mit innovativen Post-EEG-Ansätzen und deren ökonomische und ökologische Wirksamkeit als Best-Practice-Fallbeispiele besichtigt.
9:00 Uhr: Treffpunkt und Abfahrt vom Hauptbahnhof in Würzburg
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Station 1: Innovative Holzvergaseranlagen in Zeil am Main
Betreiber: Gartenbaubetrieb Andreas Knaup
Anlagenhersteller: Polytechnik Deutschland GmbH
Die Polytechnik Deutschland GmbH hat vom Gartenbaubetrieb Andreas Knaup den Auftrag zur Lieferung von 2 POLY H.E.L.D.® 2000 bekommen.
POLY H.E.L.D.® ist eine Verbrennungstechnologie der Zukunft. Die Anlage besteht im Wesentlichen aus einem Brennstoffsilo oder einer Schubbodenanlage, der Brennstoff-beschickung, einer Rostfeuerungen mit ruhendem Brennstoffbett, der Nachbrennkammer zur Verbrennung des Pyrolysegases, einem Warmwasserkessel mit Economiser zur Wärmerückgewinnung und der Steuerung mit Visualisierung.
Bei der Verbrennung von naturbelassener, holzartiger Biomasse liegen die Staubemissionen ohne zusätzliche Reinigungsstufen bei < 30 mg/Nm3 bei 6% O2, und dies bei höchstem Wirkungsgrad von > 90%. Ein separater Staubfilter ist somit nicht erforderlich. Der geringe Strom- und Brennstoffverbrauch und die Technologie ohne Filteranlage machen POLY H.E.L.D. zur top-wirtschaftlichen Lösung.
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Station 2: Bio- und Holzkraftwerk Zapfendorf
Betreiber: Veolia Umweltservice Süd GmbH & Co. KG
Das Bio- und Holzkraftwerk Zapfendorf gehört seit 2016 zur Veolia Umweltservice Süd GmbH & Co. KG, einem Teil des weltweit tätigen Veolia-Konzerns. Das Werk erzeugt pro Jahr ca. 47.000 MWh Strom aus ca. 65.000 t/a Althölzern der Klassen I-IV und Siebresten aus der Bioabfallkompostierung. Der Strom wird teils über den Spotmarkt der Strombörse und teils auf Basis von Termingeschäften vermarktet. Die beiden Werke Zapfendorf und Großaitingen bilden hierbei einen Bilanzkreis, um die Zuverlässigkeit der Stromlieferung zu erhöhen. Bilanziell wird in Zapfendorf die Strommenge erzeugt, welche ca. 12.000-15.000 Haushalte pro Jahr verbrauchen. Als zukünftige Hauptaufgaben der ca. 25 Mitarbeiter vor Ort werden die Brennstoffsicherung und -diversifizierung, eine gesicherte Wärmenutzung, die innovative Stromvermarktung zur Dekarbonisierung des Veolia-Konzerns und das Handling neuer Regulierungen angesehen.
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Station 3: Biogasanlage in Hallerndorf
Betreiber: Naturstrom AG im Verbund mit 4 Bio-Landwirten
Der gewählte Standort garantiert kurze Anfahrtswege zur Biomasse, die in der Anlage zum Einsatz kommt. Verwendet wird vor allem Kleegras, das im Rahmen des turnusmäßig wechselnden Anbaus verschiedener Nutzpflanzen in der Biolandwirtschaft zur Bodenpflege angepflanzt wird. Das in der Anlage produzierte Biogas wird in einem Blockheizkraftwerk zu Strom und Wärme umgewandelt. Der Strom wird in das Stromnetz eingespeist und nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz vergütet, mit der Wärme wird unter anderem ein benachbarter Gewerbebetrieb beheizt. Ein Teil des Strombedarfs der Biogasanlage wird über die hauseigene Photovoltaik-Anlage direkt vor Ort produziert und verbraucht. Damit wird das Stromnetz entlastet.
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Station 4: Holzhackschnitzel-Solarthermie-Nahwärmenetz Hallerndorf
Betreiber: Naturstrom AG
Ein fast sechs km langes Rohrleitungsnetz versorgt 120 Häuser des Ortes Hallerndorf und die kommunalen Liegenschaften mit EE Wärme. Die Energie wird in vier mit regionalen Holzhackschnitzeln betriebenen Heizkesseln erzeugt und zu etwa 25 % des Jahresbedarfes durch eine Solarthermieanlage (1.304 Quadratmeter Solarkollektoren und 85 Kubikmeter Wasserspeicher) unterstützt. Dank dieser Technologie-Kombination wird der Einsatz von Holz erheblich reduziert. Das in die Landschaft harmonisch eingebettete „gläserne“ Heizwerk bietet Transparenz zum Erleben der neuen Technik.
Geschichte: 2016 wurde die Anlage von der Naturstrom AG errichtet und in Betrieb genommen.
Erfolgsfaktoren: Der Erfolg wurde durch enge Kooperation von Verwaltung, Politik, lokaler Wirtschaft und Einwohnern Hallerndorfs möglich.
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ca. 17:30 bis 18:00 Uhr: Wiederankunft am Hauptbahnhof in Würzburg